Der Roman ,,Die Runen der Macht“ von Philippa Ballantine
erschien 2013 bei Egmont. Die in Neuseeland geborene Autorin hat bereits Preise wie den Parsec Award und
Sir Julius Vogel Award gewonnen.
Sorcha, der stärksten
Aktiven in ihrem Orden, wird nach einem Geisterangriff ein neuer Partner
zugeteilt: Der Sensible Merrick Chambers. Er ist außerordentlich talentiert,
doch keiner von beiden ist sehr erfreut über die angeordnete Verbindung.
Jedoch gab es im Norden
des Kaiserreiches Wellen von Übergriffen durch Unlebende. Nun heißt es handeln.
Erzabt Hastler schickt Sorcha und Merrick nach Ulrich um die Lage wieder zu
normalisieren. Die Regeln im Umgang mit Geistern kennen beide genau:
Geister hungern nach
Seelen, doch können sie sich diese nicht einfach bedienen. Sie greifen keine
Sensiblen an, haben keinen Verstand mit dem sie Entscheidungen treffen
könnten. Wasser, ist ein Element,
welches sie meiden. Die verschieden Geisterarten können sich nicht vereinen. Und
am allerwichtigsten: Mit Hilfe der Runen der Aktiven und dem Riemen der
Sensiblen, können Diakone die Anderswelt in Schach halten.
Doch was passiert, wenn
keine Regel mehr gilt, wenn alles Gelernte nichtig wird und ein neues Kapitel
in der Geschichte des Kaiserreichs anbricht?
Sorcha, Merrick und Read
Rossin, der Sohn des gestürzten Kaisers, werden in einen Strudel aus Intrigen,
Magie, Wahnsinn, Verrat und Hass, aber auch Verbundenheit und Liebe gezogen. Aber
dessen noch nicht genug, muss Read auch noch durch einen Fluch an einen
Geisterkönig gebunden sein, welchen bisher niemand bezwingen konnte.
Wie viele Opfer wird
dieser Kampf fordern? Was wird aus der Welt werden, wie Sorcha sie kannte?
Zu Beginn des Romans
fluten viele Informationen auf den Leser ein. Ich musste mich erst einmal zu
Recht finden, in der Welt der Diakone. Doch sobald man das Grundgerüst erfasst
hat, kann man diesen Roman einfach nicht mehr weglegen. Man muss wissen wie es weiter
geht.
Ballantine beschreibt
sehr genau, was ihre Charaktere erleben. Es ist auffällig, wie oft sie selbst
kleine Gesten und Gefühle ihrer Figuren in Worte fasst. Dieses Mittel habe ich sehr
schnell zu schätzen gelernt. Bald konnte ich mir außerordentlich genau
vorstellen, wie eine der Personen, in verschiedenen Situationen auftreten wird.
Die Charaktere an sich sind ausgezeichnet gewählt.
Sorcha, sie stärkste
Aktive des Ordens, lebt in einer kalten, toten Beziehung, und findet bei Raed
eine Art von Zuneigung, die ihr viel zu lange versagt geblieben war. Sie ist
willensstark, aber temperamentvoll und manchmal etwas zu selbstbewusst. Sie
glaubt an die Ideale ihres Ordens, doch ist auch bereit die Regeln zu brechen
um Schlimmeres zu verhindern.
Merrick, ein überaus
begabter Sensibler, empfindet die Partnerschaft zu Sorcha anfänglich furchteinflößend.
Keiner von beiden wollte sie, doch schließlich wird keiner von beiden sie
wieder auflösen wollen. Merrick ist ein herzensguter Mensch und stärker als man
glaubt.
Read hat es immer
gemieden an Land zu gehen. Das Wasser gab ihm Sicherheit vor Geistern und somit
sich selbst. Durch die Verletzung des alten
Pakts seiner Familie mit dem Rossin muss er nun mit einem schrecklichen Fluch
leben. Kommt Read den Anderswelt zu Nahe, bricht der Rossin aus ihm hervor. Niemand
konnte diesen Geisterkönig bisher bändigen, während Raed hilflos in ihm gefangen ist.
Nynnia, welche auch nach
Ulrich reist, verzaubert Merrick von ihrer ersten Begegnung an. Doch wer genau ist
sie? Und vor allem, auf welcher Seite steht sie?
Ich musste mich einfach
in diese Charaktere verlieben! Je weiter die Geschichte fortschreitet, umso
mehr bangt man mit ihnen und um sie. Die Kombination der erschaffenen Welt und
Charaktere überzeugt, genauso wie die Idee des Romans an sich.
Ballantine lässt immer
genug Raum zum Nachdenken. Mehr als einmal stellt man als Leser den erwarteten Fortlauf
der Geschichte in Frage und liegt damit genau richtig. Die Autorin überrascht
einen gekonnt und schafft somit den verstärkten Anreiz hinter die Geheimnisse
zu kommen. Ebenso wie den zweiten Band gleich bei Erscheinung zu kaufen J
Kurz gesagt: Diesen
Roman muss man gelesen haben!
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